Unverhofft                                                                              27.10.2023

Manche Dinge kommen ganz unverhofft. Man kann sie nicht einfach wollen, oder erzwingen. Sie sind wie kleine Überraschungspakete des Lebens.

Es sind manch kleine Dinge, die wunderbar groß in ihrer Bedeutung für uns werden können.

Ich rede hier von positiv behafteten Gegebenheiten. Wobei ich ganz fest glaube, das in erstmal negativen Dingen eine Chance liegt. Manchmal möchte uns das Leben etwas mitteilen. Aber oft auch erfreuen, wir müssen es nur erkennen, und nutzen.

Zum Beispiel dieser Text. ich kann mich nicht hinsetzen und etwas schreiben wollen. Sondern irgendetwas hat mich getriggert. Und diese Flut von Sinneseindrücken möchte dann gern aus mir raus. Besonders liebe ich es solche Sinneseindrücke, diese Flut an Gedanken zu analysieren. am liebsten mit jemand der das genauso gern tut.

Aber diesen jemand zu finden ist nicht so einfach. Den jemanden zu finden der genauso gern auf Exkursion durch den Gedankendschungel geht, ist die eine Sache. Diesen jemand dann auch noch sympathisch und geistreich zu finden etwas ganz anderes. Für den Anfang zumindest geistreich genug um es zu wagen. Und zu sehen was daraus wird. Denn unsere Gedanken sind Intim. Unser Geist einzigartig und wertvoll. Aber in seiner Einzigartigkeit passt er nicht zu jedem anderen Geist. Und wenn man dann einen potenziellen Geist gefunden hat, ist es vielleicht ein bisschen wie verlieben. Wenn sich unser Geist einem anderen öffnet, und überschäumen möchte vor Glück, dann haben wir auch Angst. Vor Zurückweißung. Davor bloßgestellt oder verraten zu werden. Oder am schlimmsten, wenn jemand unser Gedanken lächerlich und geistlos findet.

Ein solches Erlebnis lässt meine Gedanken gerade freudig tanzen. Eine Chance. Ein Wagnis das sich für diesen einen Augenblick gelohnt hat. 

Denn mein Geist hat einen geist gefunden den er sehr interessant findet. Schon vor einiger Zeit. Und heute hab ich das geäußert. Ein Wagnis. Eines das hoffnungsvoll in den Startlöchern steht, und hofft das wir gemeinsam auf Gedankenexkursion gehen können.

Wenn dieser jemand diesen Text liest, erkennt er sich bestimmt. Danke für diese Freude, auf hoffentlich mehr !

der Sinn des Lebens                                                             08.11.2023

er Sinn des Lebens

Heute möchte ich über den Sinn des Lebens philosophieren. Oder eigentlich auch eher über meinen Sinn des Lebens, da das ja ein höchst individuelles, und auch persönliches Thema ist.
Grundsätzlich geht es um die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Die Frage ist wohl so alt wie die Menschheit, und fast jeder hat sich bestimmt schon mal Gedanken darüber gemacht. Wobei ich ja sehr gern denke und analysiere und philosophiere. Während es eben auch viele Menschen gibt, die das tatsächlich nicht machen.
Lange Rede ... ich hatte eine Kindheit, hab eine Ausbildung gemacht, und mit nicht ganz 21 bekam ich mein erstes Kind. Mein letztes Kind bekam ich mit 40. Mit etwa 41 merkte ich immer dringlicher das es das nicht gewesen sein kann. Ich war und bin gerne Mutter. Genau genommen hab ich als ganz Lütte in der Klasse gesessen und mir nichts mehr gewünscht als Mutter und Hausfrau zu werden.
Aber irgendwann wurde in mir eine Stimme immer lauter, was außerdem bin ich noch ? Also ich bin Mama, und Ehefrau, aber wer bin ich ? Was macht mich aus ? Was hebt mich hervor. Und wie kann ich meine Liebe zum Wort, meine Leidenschaft zu philosophieren, und meinen Hang zum analysieren ausleben. Etwas nützliches tun. Anderen Menschen helfen gesuchte Antworten zu finden ?
Ich habe diese Eigenschaften doch für etwas bekommen, oder nicht ?
Zumindest fühlt es sich so an als wäre ich zersplittert.
Die Mutter-Ebene ist zufrieden. Die Ehefrau- Ebene ist zufrieden. Aber die Ebene mit der analysierenden , wortbesessenen Philosophin fühlt sich an als ob sie verhungert. Sich langsam auflöst. Diese Ebene ist zutiefst beleidigt, weil sie permanent vernachlässigt wird.
Mit 41 nahm ich also all meinen Mut zusammen, machte eine Fortbildung für Dorn Breuss Massagen. Und merkte das diese eine Ebene in mir begeistert aufjuchzte, und nach mehr bettelte. Ich machte mich also selbstständig mit Wellness Massagen, und fing eine Ausbildung zur Heilpraktikerin an.
Ich wollte Live Coach werden. Mit Frühchen und Babys mit schwerem Start arbeiten. Damit sie keine Posttraumatische Belastungsstörung bekommen, oder diese besser verarbeiten können. Ich wollte unbedingt in die Psychologie eintauchen. Verstehen was aus einem unschuldigen Baby einen Psychopathen machte.
Ich hatte so viele Träume. Und allen halb verhungerten Ebenen in mir stand das buchstäbliche Schlaraffenland offen.
Aber körperlich ging es Bergab. Ständig müde ( Fatique Syndrom ).
Konzentrationsschwäche ( Brain Fog). Schmerzen in Armen und Beinen. Immer wieder mit eingeklemmtes Kreuz Darmbein Gelenk heftige Schmerzen. Migräne wurde immer schlimmer, bis zu 5 Attacken in der Woche.
Die Schwäche in Armen und Beinen nahm neue Dimensionen an.
Viele Symptome kenne ich seit Jahrzehnten. Aber kein Arzt konnte mir helfen.
Meine Mama hatte die Schwäche in den Beinen auch, ließ sich durchchecken. Erwischte einen guten Neurologen. Nach mehreren Monaten und einer Gen-Analyse, das Ergebnis: DM2-Myotone Dystrophie Typ 2-PROMM- Proximale myotone Myopathie-Morbus Ricker.
Ich recherchierte im Internet, und es deckte sich mit meinen Symptomen.
Ich ging zum Arzt, ließ einen Gen-Analyse durchführen, und war nicht überrascht. Ich hatte den Gendefekt meiner Mutter geerbt.
Ohne das ich es wußte war mein Kartenhaus da längst am einstürzen.
Noch Monate vor der Diagnose mußte ich meine Ausbildung zur Heilpraktikerin abbrechen. Dauermüde mit Konzentrationsschwierigkeiten war das Lernpensum nicht zu bewerkstelligen.
Aber ich hatte ja noch meine Selbstständigkeit.
Als mein Rücken mal wieder streikte, und eine Riesenpackung Tilidin Einzug hielt, ging ich zum Orthopäden. Niederschmetternde Diagnose. Meine Rückenmuskulatur ist stark abgebaut. Hält die Wirbelsäule nicht mehr richtig. Ich darf nicht mehr massieren. 
Da war es , das tiefe schwarze Loch an dem mein Name stand. Schlaraffenland machte zu. Meine eben noch feiernden Ebenen, da sie den Befreiungsschlag ausgeführt hatten, zogen sich zurück und leckten ihre Wunden.
Ich war müde , desillusioniert und geschlagen. Mutlos, und wütend. Mein Geist hatte den Duft der bunten Welt der Möglichkeiten gekostet. Meine Träume hatten ihre leuchtend bunten Flügel entfaltet. Mir stand ( meine ) Welt offen. Und jetzt wurde all das schonungslos zurück in eine muffige Kiste gesperrt.
Was bleibt von mir ? Wer bin ich , außer Mutter und Ehefrau !?
Was ist der Sinn meines Lebens ? Ist es vermessen sich mehr zu wünschen ? Wofür habe ich meine Träume, Leidenschaften und Eigenheiten ? Müssen sie nicht genutzt werden ?
Vielleicht nicht...
Aber es gibt eben Ebenen in mir die nicht genutzt werden. Die aber mit den Füßen scharren, die die Flügel ausbreiten wollen, die der Welt etwas mitteilen, hinterlassen wollen. Diese Ebenen verhungern wieder, klagen mich an. Lassen mich nicht in Ruhe.
Ich bin begeisterungsfähig, leidenschaftlich probiere aus, verwerfe und verzweifle. Mein Geist findet den Schlüssel zur Tür nicht mehr.
Körper, Geist und Seele. Wir können nur wahrhaftig glücklich und erfüllt sein, wenn jede dieser 3 zu ihrem Recht kommt. Ich bekomme es nicht hin. Es ist wie ein verdammter Zauberwürfel. Und am schlimmsten ist, das es so wenig Menschen gibt, die wissen wovon ich rede.
Mir läuft die Zeit weg. Was ist mein Sinn ? Mein Ziel, mein Endgegner ?
Wo ist mein Weg...
Ich habe keine Angst alt zu werden, keine Angst irgendwann zu sterben.
Aber alt zu sein, meine letzten Meter zu gehen, wenn ich meinen Geist und meine Seele nicht mehr befreien konnte, das macht mir eine Schei... Angst ! Mehr als alles andere.
Wofür bin ich am Leben ? Welches ist mein Weg. Wer bin ich ???
Mutter , Ehefrau, Freundin, Tochter ect. UND ??? In mir drin brüllt etwas. Will raus. Will genutzt werden. Ich bekomme es nicht zu fassen. Es zerrinnt mir wie Wasser in den Händen. 
Der Sinn des Lebens ? Meines Lebens ? Erfüllung finden, auf allen Ebenen, egal wie viele wir haben.
Meine größte Angst, diese Erfüllung nicht zu finden. Wie wird sich meine Seele fühlen, wenn ich es nicht schaffe ? Unruhig , traurig und zerrissen? Das ist mein Endgegner im Spiel meines Lebens . Mein Sohn Jakob würde wohl sagen mein ( persönlicher ) Bowser.

Erkenntnisse                                                                          17.11.2023

Nachdem mein letzter Blog Eintrag eher melancholisch daher kam, war heute der Tag der Erkenntnisse.

Der Tag fing eigentlich normal an, und im Laufe des Vormittags wurden meine Gedanken produktiver, und haben mir einige Erkenntnisse beschert.

Ich hoffe das ich alle meine Gedanken des Vormittags noch zusammen bekomme.

Das wäre dann auch schon 

Erkenntnis Nr. 1 : Meine Gedanken kommen ganz unverhofft, selten dann wenn ich sie gleich festhalten kann. Das ist eher schlecht.

Erkenntnis Nr. 2 : Ich denke gern , und ich lese gern. Beides ist durchaus ähnlich, ich werde in bunte Welten entführt, weiß nie wo es hinführt, und wie es endet.

Erkenntnis Nr. 3 : Ich bin kein Dauerläufer, eher Kurzstrecken Sprinter.

Ich interessiere und begeistere mich für unglaublich viel. Aber nichts fesselt mich den Rest meines Lebens und jeden Tag. Das hielt ich immer für eine Schwäche, aber ich probiere eben gern aus. Und wenn das Sprichwort : "der Weg ist das Ziel" Recht hat, dann sind viele Wege ohne Langzeit Ziel nicht so verkehrt. Jedem das Seine.

Erkenntnis Nr. 4 : Ich mag Wissen. Ich bin ganz sicher kein Überflieger oder Genie. Ich selbst halte mich für eher durchschnittlich intelligent. Wenn man verschiedenen Tests glauben mag, ist es ein kleines bisschen mehr. Aber eher auf spezifischen Themengebieten. Wenn mich etwas interessiert, dann will ich möglichst alles wissen. Dann vergrabe ich mich tagelang in dieses Thema, analysiere und recherchiere. Irgendwann bin ich gesättigt, bis bald das nächste Thema lockt. Besonders Zwischenmenschliches und psychologisches triggert mich unglaublich. Da bekomme ich nie genug von.

Erkenntnis Nr. 5 : Warum suche ich den Sinn des Lebens ? Fakt ist, ich wollte immer Mutter sein. Und ich bin Mutter von 6 Jungs. Da bleibt nicht soviel Zeit für andere großartigen Sinne des Lebens.

Und Mutter-sein ist ein gr0ßartiger Sinn. Er ist aufopfernd, undankbar, unterbezahlt und vieles mehr. Ob wir gute Arbeit leisten sehen wir oft erst Jahre später. Und vor allem gehen wohl die Meinungen was gut und was nicht gut ist, meilenweit auseinander. Es ist wohl ein bisschen wie beim Bäume pflanzen, wir hegen und pflegen, stecken eine Menge Energie rein. Aber ernten werden wir erst sehr spät, oder gar nicht. Aber nichts ist vergleichbar mit der bedingungslosen Liebe eines kleinen Kindes. Bevor sie anfangen zu bewerten.

Und wie viele Menschen haben einen großen Sinn im Leben, einen der sie glücklich macht, und anderen Menschen hilft ? Wahrscheinlich gar nicht so viele, leider. Also sollte ich glücklich sein. Und mich akzeptieren, so wie ich bin.

So das wars für heute , mein Kopf ist erschöpft. Aber das nächste Thema brennt mir mir schon unter den Nägeln.

kleiner Einwurf                                                                      26.11.2023

Ich möchte nur eben einen Gedanken einbringen, der mir wichtig ist.

Ich schreibe diesen Blog aus Spaß. Als Therapie für mich selbst, und weil ich gern meine Gedanken teile. Wenn jemand Freude daran hat, meinen Blog zu lesen, freut mich selbst das sehr. Wenn ihr Inspiration aus meinen Texten zieht, hab ich das Gefühl etwas gutes, nützliches getan zu haben.

Es geht nicht darum das ihr euch eins zu eins wieder findet. Es geht darum, das ihr Spaß am lesen habt. Und vielleicht kommen euch manche Situationen bekannt vor, und ihr könnt Inspirationen und Mut, vielleicht Zuversicht aus meinem Blog schöpfen. 

Ich möchte hier nicht etwas schreiben, und rüber bringen das meine Gedanken der heilige Gral sind. Es sind meine Gedanken. Macht euch eure Gedanken, und teilt diese auch gern mit mir. Gedanken Austausch ist wertvoll und toll. Individuelle Gedanken enorm wichtig. Viel Spaß beim denken, und seid gespannt auf welche Reise sie euch schicken !

Oh nein, was hab ich getan                                                 28.11.2023

Heute wollte ich ein paar Verbesserungen an meinem Blog vornehmen.

Leider sind mir dabei alle bisher beantworteten Fragen abhanden gekommen. Ich muß sagen, meine Texte sind mir wichtig. Und es ist doch sehr schmerzhaft das einige nicht mehr da sind.

Ich fange also von vorn an. Aber der Text Frage 4 Teil 1, den ich meiner Mama gewidmet hatte, den werde ich einfach nie mehr so schreiben können.

Ich bin also in Trauer. Und ob ich meine Frist bis Silvester einhalten kann, weiß ich nicht. 

Ich gönn mir jetzt ein Stückchen Schokolade, richte mein Krönchen, und mach weiter .

Nur nicht unterkriegen lassen... das gilt auch für euch !

Vertrauen                                                                               03.12.2023

So, hier bin ich mal wieder. Themen die mir im Kopf rum spuken, hab ich mehrere. Aber die Zeit sie nieder zu schreiben nicht . Ich bin seit Wochen Gesundheitlich angeschlagen. Es hat sich langsam hoch geschraubt, bis ich bei einer Lungenentzündung und Mittelohrentzündung gelandet bin.

Für die Jungs , den Hund ect. da sein muß ich trotzdem. In Deutschland gibt es ja keine Regelung, das in so einem Fall der Vater zu Hause bleiben kann. Also ist mit Erholung nicht viel zu wollen. 

Dann überschlagen sich Ende des Jahres ja auch immer die Ereignisse. Laternelaufen, Weihnachtsfeiern, Geburtstage, Weihnachtsvorbereitung, Elternabende ect.

Noch dazu kommt meine kleine private Challenge, mit den reflexiven Fragen. Und weil es noch nicht reicht, hab ich als Adventskalender ein Vision Board. Also Langweilig ist mir nicht.

Und ich muß sagen, die 85 Fragen, bringen mir eine ganze Menge. Ich weiß nicht was ich erwartet hab, auf jeden Fall nicht so schnell, so viel.

Meine wichtigsten Erkenntnisse: Ich muß mir selbst mehr vertrauen. Mir und meinen Ansichten, dem was ich mache, meinem Blog. Nicht jeder muß mich oder meine Meinung gut finden. Das war auch nie Thema. Ich möchte aber auch nicht, nicht gemocht werden.  Also , es ist super schön, wenn es Menschen gibt , die mich mögen. Mich sympathisch finden, und meinen Blog gern lesen. Das es Menschen gibt, die mit meiner Persönlichkeit nicht viel anfangen können, meinem Blog vielleicht nichts ab gewinnen können, ist normal und total okay. Aber das es Menschen gibt, die mich wirklich nicht mögen, über mich lästern, mich dumm und einfältig finden, das fände ich schrecklich.

Ob es solche Menschen gibt , weiß ich nicht. Und solange sie es mich nicht spüren lassen, sollte es mir egal sein. Warum glaube ich dann immer automatisch das andere mich nicht mögen ? Warum kann ich nicht daran glauben das man mich, meine Meinung, meinen Blog mag ? Ich weiß es nicht. Ich muß das ändern, weiß aber auch nicht wie ! Aber ich habe schon jetzt etwas sehr wichtiges über mich heraus gefunden. Durch die bisher 26 Fragen. Denn, ich muß mich nicht finden, mich nicht kennenlernen. Vielleicht muß ich mich neu orientieren, durch meinen neuen Alltag. Aber das schaffe ich gerade ganz gut. Finden muß ich mich nicht, ich weiß wer ich bin. Ich muß nur darauf Vertrauen, das ich sein darf wie ich bin. Ich muß mich nicht neu finden, in der Hoffnung gemocht zu werden. Ich muß darauf vertrauen, das ich gemocht werde, auch jetzt schon ! Mir hat nie jemand Grund gegeben an mir zu Zweifeln. Warum denke ich dann immer das ich ungenügend bin ? Warum ? Und wie ändere ich das ? Nicht nur im Kopf ? Auch in Herz und Seele ?

 

 

kleine Schritte                                                                       07.12.2023

Veränderung ist am Anfang schwer, chaotisch in der Mitte und am Ende einfach großartig!

 

Als ich beschlossen habe einen Blog zu schreiben, war der Wille stark, die Umsetzung schwächelte. Der erste Schritt ist ja bekanntlich immer der schwerste. Und jeder Anfang braucht auch eine Menge Mut. Ich war also erst einmal hin und her gerissen zwischen dem Mut zum ersten Schritt, und dem kneifen. Es könnte ja auch so viel schief gehen, ich bin sooo dusselig auf dem Gebiet der PCs und des Internets, und lesen wird das doch eh keiner. Und wenn doch, findet er es sicher dilettantisch, uninteressant oder oder oder.

Eines Tages aber beschloss mein Herz kein Hasenfuß mehr zu sein, und machte sich ans Werk.

Ich musste viel lernen, recherchieren, hab Texte aus versehen gelöscht, und mit den aufmunternden Ratschlägen von Ann und meinem Mann Axel, meine Website diverse Male um gestaltet. Nach den ersten Wochen, hat mein Blog einen neuen Namen bekommen. Denn wie ich so schreibe, was meine Seele diktiert, stellt sich heraus, es geht in eine andere Richtung als gedacht.

Es lässt sich wohl nicht verleugnen, ich bin in der chaotischen Mitte angelangt. Und die ist längst nicht nur chaotisch. Sie ist begeisternd, beflügelnd, inspirierend, entmutigend und trotzig. Und ich bin so stolz!

Denn, egal ob es jemand ließt, ob es gut oder schlecht ist, es ist MEINS! Es steckt so viel Herzblut drin! Ich habe so viel dazu gelernt. Ich glaube ich bleibe ein bisschen hier. In der Mitte. Wachse weiter an und mit meinem Blog ! Ich freue mich , das das Ende großartig wird. Aber es darf noch warten. Denn die Mitte hat so viel Charakter und Potenzial.

Vielen, vielen Dank an meine liebe Freundin Ann, weil du auf meiner Reise an meiner Seite warst, bist und hoffentlich bleibst. Danke an Axel, den besten Ehemann der Welt, das du unermüdlich mein Selbstbewusstsein heraus lockst , und aufpäppelst !

Ganz großes Danke auch an Ryan, du erklärst mir unermüdlich und geduldig wie mein Laptop funktioniert. Ich bin wahnsinnig stolz auf Dich! Und an alle die meinen Blog lesen, habt Geduld, überseht gern Rechtschreibfehler die sich ganz frech einschleichen, und guckt gern mal wieder bei mir vorbei.

Und wenn ihr etwas loswerden wollt, schreibt mir gern. 

Und ich, ich bin jetzt einfach mal super glücklich, wie weit ich schon gekommen bin !

Habt Mut, geht den ersten Schritt, die Mitte ist phantastisch !

Frage oder Antwort                                                              10.12.2023

Mal ganz spontan, was ist euch lieber , Frage oder Antwort.

Ich liebe Fragen. Warum? Kann ich gar nicht so genau sagen. Aber Fragen finde ich toll. Sie mögen manchmal knifflig sein, schwierig, peinlich oder wir mögen die Frage nicht, weil wir die Antwort nicht mögen. Aber die Antwort bleibt die selbe, ob wir sie laut aussprechen, verschweigen oder verdrängen. Oh ja, das liebe verdrängen. Tolles Thema, für das nächste mal.

Ich finde Fragen so toll, weil sie mir soviel geben. Manchmal muß ich mir auf eine Frage eine Antwort geben, die mir nicht gefällt. Aber dann ist diese Antwort in meinem Fokus gerutscht, und ich kann etwas daran ändern.

Fragen die wir uns stellen, geben uns Macht. Wenn wir uns Fragen stellen, können wir die Antwort lenken, und wir lenken unsere Gedanken. Und die Energie folgt dem Gedanken !

Als ich meine Diagnose zur Muskel Dystrophie bekam, fragte ich mich, was ändert sich für mich ? Erstmal nicht viel. Kein Problem also. Kurz darauf mußte ich meine Ausbildung zur Heilpraktikerin abbrechen, und durfte nicht mehr massieren. Also Selbstständigkeit, Fortbildung und Zukunfts- perspektive futsch. Hätte ich mir jetzt gesagt, mein leben ist im Eimer, wäre ich sicher total versumpft. Statt dessen stellte ich mir die Frage, was kann ich statt dessen machen. Was macht mich glücklich ? Was fehlt mir ?

Erstmal bin ich trotzdem in ein Loch gefallen. Ich war traurig, frustriert und wütend. Und meine Fragen waren auch gar nicht so leicht zu beantworten.

Und das die Fragen erstmal unbeantwortet blieben, machte mich unruhig und unleidlich. Aber die Fragen waren da, meine Gedanken drehten sich darum, und die Energie folgte eben dem Gedankten. Und irgendwann konnte ich mir Antworten geben, und bin wieder glücklich. Ich bin auch noch traurig, über das was ich verloren habe. Aber ich kann  auch wieder glücklich sein.

Dieser Text macht mich auch nicht sehr glücklich. Ich bin müde, fahrig. Ich habe Schmerzen und ich bin absolut unfokussiert und unkonzentriert. Das bringt leider alles die PROMM mit sich. Nicht manchmal , sondern täglich, unterschiedlich ausgeprägt. Mindestens 5mal hab ich überlegt, den Text zu löschen, und heute nicht zu schreiben. Aber an wie vielen Tagen würde ich dann nicht schreiben ?

Ich könnte jetzt also den Kopf in den Sand stecken. Mich über diesen Text grämen, mir überlegen das jeder der dies liest nie wieder auf meinen Blog kommt. Ich kann mir aber auch sagen, ich habe PROMM, diese Krankheit kann mir vieles nehmen, aber die Freude an meinem Blog lass ich mir nicht nehmen! Die Freude am Leben lass ich mir nicht nehmen. Lieber gebe ich mein bestes, und finde so meine Erfüllung, als das ich aufgebe , und gar nichts gebe.

Und das ist doch eine wichtige Botschaft: Gebt euch nicht auf, und gebt euch nicht her. Bleibt bei euch, bleibt euch treu. Lieber jeden Tag ein bisschen, als jeden Tag nichts !

Ich wünsche euch allen einen schönen 2. Advent. Und denkt daran: Ihr seid wertvoll , genau so wir ihr seid !!!

 

 

 

highly sensitive person                                                        16.12.2023

Heute möchte ich über etwas schreiben, über das ich nicht so gerne spreche. Wenn ich mit anderen Menschen in Kontakt komme, spiele ich Theater. Kennt ihr diese Sendung, aus dem Fernsehen, wo der Moderator den Schauspielern sagt, was sie spielen sollen ? Improvisations Comedy .

Alle Menschen bekommen vom Leben etwas vorgegeben, auf das sie dann reagieren müssen. Das machen auch alle mehr oder wenig gut. Nur meine Hinweise kommen in einer Sprache, die ich nicht kenne. Wenn ich also mit anderen Menschen in Interaktion trete, ist das für die Menschen um mich herum völlig normal. Für mich ist es ein Spießrutenlauf. Beim Arzt, beim einkaufen, Kindergarten, Schule... selbst bei Familie und Freunden ist es nur leicht abgeschwächt. Nur in der engsten Familie, also Axel, die Jungs und ich, ist es nicht so. Und bei Ihr, die ich nach so langer Zeit wieder gefunden habe, die so kämpft wie ich-mit Dir ist es so leicht!

Ich bin gestresst und ängstlich, bis hin zu panisch. Ich weiß nicht was von mir erwartet wird, und wenn nichts erwartet wird ist es noch schlimmer. Ich muss absolut exakte Vorgaben haben, damit ich einigermaßen funktioniere. Ich fühle mich nicht dazu gehörig, und lebe in ständiger Angst aufzufliegen, und verjagt zu werden.

Ich bin hochsensibel, introvertiert und habe eine Sozialphobie. Für mich ist nichts normal, nichts einfach. Partys sind der reine Horror.

Ich nehme Dinge wahr , die vielen verborgen bleiben. Durch HSP verspüre ich Schwingungen und Spannungen, und ich nehme Emotionen anderer auf, und kann sie oft nicht von meinen unterscheiden. Die Welt ist mir zu voll, zu schnell, zu laut. Durch die Sozialphobie habe ich permanent das Gefühl unter Beobachtung zu stehen. Als wenn alle Menschen überall mit einem Blick erkennen, das ich nicht dazu gehöre. Ich zweifle mich, meine Meinung, meine Gefühle immer an. Denn sie sind anders, und damit falsch, sagt mein Gefühl-das mich so oft trügt und in die  Irre führt!

Ihr merkt vielleicht das ich schüchtern bin, unsicher. Vielleicht merkt ihr auch gar nichts. Jeder Kontakt nach außen, verlangt mir alles ab. Jedes Gefühl überrollt, und erstickt mich wie eine Lawine. Stress, Kummer, Angst empfinde ich wie körperlichen Schmerz. Kälte, Wärme, Wind, Regen und Berührungen empfinde ich, als hätte ich keine schützende Haut. Dunkelheit beschert mir panische Angst, gleichzeitig sorgt Nachts das kleinste Lämpchen für Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Viele akustische Eindrücke stressen mich, wie Psychischer Terror. Wenn es leise ist, dreht sich mein Gedankenkarussell so rasant, das mir der Kopf zerspringt. 

Meine Empathie sorgt dafür, das jegliche Gewalt und Ungerechtigkeit an Mensch und Tier, mich verzweifeln lässt, als wäre ich der Empfänger. Streit oder Meinungsverschiedenheiten quälen mich mitunter Wochenlang, lassen mich nicht schlafen, immer und immer wieder wird jedes Wort, jeder Ton jede Mimik hin und her gewälzt.

Mein Leben ist gespickt mit Herausvorderrungen die für andere normal sind. Und für mich bedeutet ein volles Wartezimmer, der Kampf gegen meinen ständigen Fluchtinstinkt. Wenn ich mein Zuhause verlasse, ist mein Körper in ständiger Alarmbereitschaft. Das ist wahnsinnig ermüdend, es stresst und tut weh. Und immer zu verschleiern wie es mir geht, macht es nicht leichter.  Ich möchte ungern darüber reden. Möchte nicht wissen, was andere über mich denken, wie sie mich be- und verurteilen. Mich nicht verstehen. Aber ich möchte mich auch nicht immer verleugnen. Ich weiß mittlerweile das es andere gibt wie mich. Gebt nicht auf! Redet euch nicht ein, ihr seid sonderbar oder ungenügend. Wir sind so viel mehr, soviel stärker. Und an euch alle anderen, für die Partys spaßig sind, und ein Besuch im Restaurant einfach nur nett essen gehen, genießt es. Neben euch könnte jemand sitzen für den es Überlebenstraining ist.

Ich weiß nicht wer diesen Text liest, was er darüber denkt. Für mich bedeutet es einmal zu mir zu stehen, genau so wie ich bin. Nicht eine Rolle die ich spiele, um unentdeckt zu bleiben. Zum ersten mal in über 40 Jahren ! Ich bin soviel mehr als ihr seht. Ich würde mich so gern öffnen. Einige von euch sind so toll. Was würde ich darum geben, einfach mal zu fragen, hast Du Lust auf einen Kaffee, ein nettes Gespräch ? Aber ich frage nicht, und das hat nichts mit Dir zu tun, sondern mit meiner Angst, die mich fesselt und knebelt.

An meine ehemalige Hebamme, du hast eine so einehmende Persönlichkeit. Wie gern hätte ich dich in meinem Leben gehalten. An eine Mutti aus dem Kindergarten, Du hast wunderschöne Haare, ein so liebes Wesen, wie gern würde ich dich kennenlernen. An so viele Menschen, denen ich nicht zeigen kann das sie toll sind.

Sagt euch doch öfters etwas nettes. Es bedeutet für euch so wenig, für andere so viel.

Ich versuche öfters über meinen Schatten zu springen, kommt und springt mit. Ihr schafft das, ich auch - immer öfter !

Stillstand oder Fortschritt                                                   22.12.2023

Stehe ich still, oder bewege ich mich vorwärts ? Diese Frage, so oder anders formuliert stelle ich mir ja immer wieder mal. Was das über mich aussagt? Ich glaube das meine immer währende Unsicherheit, und meine ständigen Zweifel an mir selbst aus mir sprechen. Ich sollte mich nicht mit anderen vergleichen. Im Grunde muss Ich mit mir zufrieden sein. Da wir alle ganz verschieden sind können sich unsere Wege zum Glück zwar kreuzen, aber komplett Linear laufen sie nicht. Also ist jeder Vergleich  überhaupt nicht aussagekräftig. Und auch die leidige Sorge was andere über mich denken, ist unsinnig. Denn niemand weiß wie ich mich fühle, was mich glücklich macht. Niemand kennt mein Schicksal, meinen Weg, meinen Schmerz. Also kann niemand über mich urteilen. Und mal ehrlich, urteilen wir nicht alle gern mal voreilig, wenn wir gerade mit uns selbst unzufrieden sind ?

2 liebe Frauen mit denen ich die Heilpraktiker Schule begonnen habe, haben ihre Prüfungen erfolgreich abgeschlossen. Ich bin stolz auf sie , und habe nie an Ihnen gezweifelt. Jetzt gehen sie weiter Ihren Weg. Erfüllen sich Ihre Träume. Ich wäre jetzt auch fertig. Aber dieser Weg war nicht der richtige für mich. Ich bin nicht mehr traurig keine Heilpraktikerin geworden zu sein. Das wäre ohnehin eher ein Zwischenstopp gewesen, ein Meilenstein oder Sprungbrett. Was mir wirklich wichtig war, ich wollte mir etwas beweisen, mir und auch den anderen. Das ich etwas kann, das ich etwas wert bin, das ich mich nicht verstecken muss. Diese Bestätigung habe ich nicht erlangen können. Aber ich habe mich nach meiner Diagnose (PROMM) wieder aufgerappelt, habe einen neuen Weg gesucht und gefunden. Und diesen Weg gehe ich, mit den Steinen die mir die Krankheit in den Weg legt. Mich der Öffentlichkeit zu öffnen kostet auch Mut, und macht mich verletzlich. Und Internet, Blogs und Computer sind ein Buch mit 7 Siegeln für mich. Trotzdem hält mich das nicht auf. Und einen halbwegs ordentlichen Text zu verfassen, während die Kinder um mich herum springen, und ein Auge, ein Ohr und mindestens eine helfende Hand bei den Jungs sein muss, ist Gehirnakrobatik. Hab ich mir, und vielleicht anderen also nicht trotzdem bewiesen das ich einen Wert habe?

Wahrscheinlich schon. Aber ich Zweifel ja immer an mir selbst. Ich könnte wohl Präsidentin werden, und würde mir trotzdem nicht genügen.

Ihr alle die sich in diesem Text wiederfinden, wir sind etwas wert. Und wir sind stark. Wir leben mit unserem stärksten und unerbittlichsten Kritiker , nämlich uns selbst, zusammen. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Das erfordert sehr viel Stärke. Und ganz vielleicht haben wir mehr Charakterstärke als manch andere, weil wir uns ständig hinterfragen und damit verbessern. Während andere vielleicht so überzeugt von sich sind, das sie Optimierungsbedarf gar nicht erkennen können. Nur weil wir uns das Leben selbst schwer machen, bedeutet es nicht , das wir nicht großartig sein können. Also sprecht mir nach, laut und deutlich:

                                 WIR SIND GANZ GROSSE KLASSE !!!

Wort für Wort                                                                        27.12.2023

Buchstabe an Buchstabe ergibt ein Wort. Wort für Wort wird etwas Großes daraus. Wie ich schon geschrieben hatte sind Worte eine meiner Leidenschaften. Ich liebe das Wort, seinen Klang, sein Aussehen und seine Bedeutung. Ich bin glücklich wenn ich neue Worte höre oder lese. Ich schlage nach was sie bedeuten , und versuche sie in meinen Wortschatz auf zu nehmen. Aufgrund von PROMM ist mein Gedächtnis beeinträchtigt, deshalb verschwinden viele Worte, und ich bedaure diese Verluste zutiefst.

Am liebsten lese ich. Ich höre auch Hörbücher, und sehe fern, aber lesen ist ist (m)eine große Liebe. Meine Mama erzählt , das ich als junges Mädchen nicht lesen wollte. Ich wollte so viel lieber meine Kassetten hören. Meine Mama musste Geduld und Einfallsreichtum beweisen, um mich zum lesen zu bringen. Und dann hörte ich nicht mehr auf. Ich las einfach alles. Müslipackungen, Margarinebecher, Beipackzettel... kein geschriebenes Wort war vor mir sicher.  Überall lagen meine Bücher herum. Mein liebster Ort meiner Kindheit war die Stadtbücherei. Ich habe Stunden dort verbracht, viele Tage in der Woche. Und die Stadtbücherei in Gerolzhofen, meiner Heimatstadt, ist die schönste die ich je besuchen durfte. Die Bücher die ich verschlungen habe, kann ich nicht zählen. Aber immer muss eine Liebesgeschichte mit involviert sein. Sonst fesselt es mich nicht. Erst Kinderbücher, dann Jugendliteratur. Später hab ich auch Groschenromane on mass verschlungen. Gerne auch die historischen. Mittlerweile lese ich bevorzugt, ich muss mich outen, Romantasy ! Liebe zwischen Vampir, Gestaltwandler ect. und Mensch. Ich glaube weil man so wunderbar abschalten kann. Man entflieht der Realität komplett und verliert sich in einer Welt aus Liebe, Spannung und Abenteuer. Es gibt nichts schöneres für mich, um zu entspannen. Und ich bin süchtig nach dem geschriebenen Wort. Die schlimmste Strafe für mich wäre, nicht mehr lesen zu können. Mein lieber Axel kann das nicht verstehen. Er liest nicht gern, außer Facebook. Auch bringt er den Worten nicht den verdienten Respekt entgegen. Oft kennt er die genaue Bedeutung nicht, dadurch erzählt er manchmal missverständlich, und wundert sich dann, wenn man ihn beim (falschen) Wort nimmt, und nicht erfreut ist. Für mich ist es unglaublich traurig das die Krankheit mir soviel entreißt. Worte fallen mir nicht mehr ein, meine Rechtschreibung wird fehlerhaft, und manches mal wollen meine Texte mir nicht so von der Hand , wie ich es mir wünsche. 

Dies ist meine Hommage an Schrift und Wort, und meine tief empfundene Entschuldigung an selbige, weil ich ihr nicht mehr in verdienter correctness nachkommen kann. Möge mir jeder meine Fehler nach sehen. Es ist mit das schlimmste , das mir meine Krankheit antut. Ich betrauere den Verlust zutiefst !

Jeder der das geschriebene Wort so liebt wie ich, wird mich verstehen.

Trotzdem schreibe ich hier, solange es geht. Mit fehlerhafter Rechtschreibung und Dilettanten Texten, aber immer mit Liebe !

Gebt das was ihr liebt nicht auf, nur weil ihr euch ungenügend fühlt. Und Unvermögen auf manchen Bereichen zu zugeben braucht Mut. Kann einem aber auch mit viel Verständnis vergolten werden. Auf jeden Fall kann es auch für dein Umfeld einfacher sein, mit offen gelebten Fehlern um zu gehen. Ansonsten kann das auch wie- große Klappe, nix dahinter- rüberkommen.

Wir müssen nicht perfekt sein, nur authentisch !

Heute möchte ich über den Sinn des Lebens philosophieren. Oder eigentlich auch eher über meinen Sinn des Lebens, da das ja ein höchst individuelles, und auch persönliches Thema ist.

Grundsätzlich geht es um die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Die Frage ist wohl so alt wie die Menschheit, und fast jeder hat sich bestimmt schon mal Gedanken darüber gemacht. Wobei ich ja sehr gern denke und analysiere und philosophiere. Während es eben auch viele Menschen gibt, die das tatsächlich nicht machen.

Lange Rede ... ich hatte eine Kindheit, hab eine Ausbildung gemacht, und mit nicht ganz 21 bekam ich mein erstes Kind. Mein letztes Kind bekam ich mit 40. Mit etwa 41 merkte ich immer dringlicher das es das nicht gewesen sein kann. Ich war und bin gerne Mutter. Genau genommen hab ich als ganz Lütte in der Klasse gesessen und mir nichts mehr gewünscht als Mutter und Hausfrau zu werden.

Aber irgendwann wurde in mir eine Stimme immer lauter, was außerdem bin ich noch ? Also ich bin Mama, und Ehefrau, aber wer bin ich ? Was macht mich aus ? Was hebt mich hervor. Und wie kann ich meine Liebe zum Wort, meine Leidenschaft zu philosophieren, und meinen Hang zum analysieren ausleben. Etwas nützliches tun. Anderen Menschen helfen gesuchte Antworten zu finden ?

Ich habe diese Eigenschaften doch für etwas bekommen, oder nicht ?

Zumindest fühlt es sich so an als wäre ich zersplittert.

Die Mutter-Ebene ist zufrieden. Die Ehefrau- Ebene ist zufrieden. Aber die Ebene mit der analysierenden , wortbesessenen Philosophin fühlt sich an als ob sie verhungert. Sich langsam auflöst. Diese Ebene ist zutiefst beleidigt, weil sie permanent vernachlässigt wird.

Mit 41 nahm ich also all meinen Mut zusammen, machte eine Fortbildung für Dorn Breuss Massagen. Und merkte das diese eine Ebene in mir begeistert aufjuchzte, und nach mehr bettelte. Ich machte mich also selbstständig mit Wellness Massagen, und fing eine Ausbildung zur Heilpraktikerin an.

Ich wollte Live Coach werden. Mit Frühchen und Babys mit schwerem Start arbeiten. Damit sie keine Posttraumatische Belastungsstörung bekommen, oder diese besser verarbeiten können. Ich wollte unbedingt in die Psychologie eintauchen. Verstehen was aus einem unschuldigen Baby einen Psychopathen machte.

Ich hatte so viele Träume. Und allen halb verhungerten Ebenen in mir stand das buchstäbliche Schlaraffenland offen.

Aber körperlich ging es Bergab. Ständig müde ( Fatique Syndrom ).

Konzentrationsschwäche ( Brain Fog). Schmerzen in Armen und Beinen. Immer wieder mit eingeklemmtes Kreuz Darmbein Gelenk heftige Schmerzen. Migräne wurde immer schlimmer, bis zu 5 Attacken in der Woche.

Die Schwäche in Armen und Beinen nahm neue Dimensionen an.

Viele Symptome kenne ich seit Jahrzehnten. Aber kein Arzt konnte mir helfen.

Meine Mama hatte die Schwäche in den Beinen auch, ließ sich durchchecken. Erwischte einen guten Neurologen. Nach mehreren Monaten und einer Gen-Analyse, das Ergebnis: DM2-Myotone Dystrophie Typ 2-PROMM- Proximale myotone Myopathie-Morbus Ricker.

Ich recherchierte im Internet, und es deckte sich mit meinen Symptomen.

Ich ging zum Arzt, ließ einen Gen-Analyse durchführen, und war nicht überrascht. Ich hatte den Gendefekt meiner Mutter geerbt.

Ohne das ich es wußte war mein Kartenhaus da längst am einstürzen.

Noch Monate vor der Diagnose mußte ich meine Ausbildung zur Heilpraktikerin abbrechen. Dauermüde mit Konzentrationsschwierigkeiten war das Lernpensum nicht zu bewerkstelligen.

Aber ich hatte ja noch meine Selbstständigkeit.

Als mein Rücken mal wieder streikte, und eine Riesenpackung Tilidin Einzug hielt, ging ich zum Orthopäden. Niederschmetternde Diagnose. Meine Rückenmuskulatur ist stark abgebaut. Hält die Wirbelsäule nicht mehr richtig. Ich darf nicht mehr massieren. 

Da war es , das tiefe schwarze Loch an dem mein Name stand. Schlaraffenland machte zu. Meine eben noch feiernden Ebenen, da sie den Befreiungsschlag ausgeführt hatten, zogen sich zurück und leckten ihre Wunden.

Ich war müde , desillusioniert und geschlagen. Mutlos, und wütend. Mein Geist hatte den Duft der bunten Welt der Möglichkeiten gekostet. Meine Träume hatten ihre leuchtend bunten Flügel entfaltet. Mir stand ( meine ) Welt offen. Und jetzt wurde all das schonungslos zurück in eine muffige Kiste gesperrt.

Was bleibt von mir  ? Wer bin ich , außer Mutter und Ehefrau !?

Was ist der Sinn meines Lebens ? Ist es vermessen sich mehr zu wünschen ? Wofür habe ich meine Träume, Leidenschaften und Eigenheiten ? Müssen sie nicht genutzt werden ?

Vielleicht nicht...

Aber es gibt eben Ebenen in mir die nicht genutzt werden. Die aber mit den Füßen scharren, die die Flügel ausbreiten wollen, die der Welt etwas mitteilen, hinterlassen wollen. Diese Ebenen verhungern wieder, klagen mich an. Lassen mich nicht in Ruhe.

Ich bin begeisterungsfähig, leidenschaftlich probiere aus, verwerfe und verzweifle. Mein Geist findet den Schlüssel zur Tür nicht mehr.

Körper, Geist und Seele. Wir können nur wahrhaftig glücklich und erfüllt sein, wenn jede dieser 3 zu ihrem Recht kommt. Ich bekomme es nicht hin. Es ist wie ein verdammter Zauberwürfel. Und am schlimmsten ist, das es so wenig Menschen gibt, die wissen wovon ich rede.

Mir läuft die Zeit weg. Was ist mein Sinn ? Mein Ziel, mein Endgegner ?

Wo ist mein Weg...

Ich habe keine Angst alt zu werden, keine Angst irgendwann zu sterben.

Aber alt zu sein, meine letzten Meter zu gehen, wenn ich meinen Geist und meine Seele nicht mehr befreien konnte, das macht mir eine Schei... Angst ! Mehr als alles andere.

Wofür bin ich am Leben ? Welches ist mein Weg. Wer bin ich ???

Mutter , Ehefrau, Freundin, Tochter ect. UND ??? In mir drin brüllt etwas. Will raus. Will genutzt werden. Ich bekomme es nicht zu fassen. Es zerrinnt mir wie Wasser in den Händen. 

Der Sinn des Lebens ? Meines Lebens ? Erfüllung finden, auf allen Ebenen, egal wie viele wir haben.

Meine größte Angst, diese Erfüllung nicht zu finden. Wie wird sich meine Seele fühlen, wenn ich es nicht schaffe ? Unruhig , traurig und zerrissen? Das ist mein Endgegner im Spiel meines Lebens . Mein Sohn Jakob würde wohl sagen mein ( persönlicher ) Bowser.