Ich habe hart an mir gearbeitet, damit Vorfälle die mich ärgern, enttäuschen oder traurig machen, nicht so lange in meinem Gedankenkarussell mit fahren. Am schlimmsten für mich sind Situationen denen ich hilflos gegenüberstehe. Zum Beispiel weil es um Axel geht, aber da er mein Mann ist, ich eben doch involviert bin, oder ich nichts ändern kann, da die Vorwürfe (in meinen Augen) ungerechtfertigt sind.
Nachdem mir also in der letzten Zeit immer besser gelungen ist, mit solchen Dingen abzuschließen, gab es gestern eine Situation die mich sehr beschäftigt. Ich finde die Vorwürfe ungerechtfertigt, ich bin involviert und mein Zuhause verliert ein Stück Sicherheit. Für mich mit das schlimmste Szenario, ich fühle mich unsicher und überfordert- mein Gedankenkarussell hebt bald ab. Ich hoffe also das mein Blog wieder als Katalysator dient.
Gestern Abend kam Axel nach Hause und erzählte , unser Vermieter wollte ein Gespräch mit uns. Seit einiger Zeit wohnt jemand über uns, und dieser meinte auf Nachfrage, manchmal wäre es sehr laut.
Wir bemühen uns immer um ein gutes Nachbarschaftliches Verhältnis, und nehmen Rücksicht. Aber jeder mit Kindern weiß, das diese auch mal lauter sind. Und Axel ist zugegeben auch nicht immer leise. Aber alles in allem sind wir , meiner Meinung nach, nicht übermäßig laut.
Ausholend kommt noch dazu das wir seit 9 Jahren hier wohnen, und nie gab es Probleme. Wir sind hier eingezogen , weil es für uns perfekt war. Ländlich, groß genug und niemand um uns herum der sich gestört fühlen könnte. Unser Vermieter neben uns hat sich nie gestört gefühlt, und wir uns von ihm, bzw. seinen großen lauten Hunden, auch nicht. Der Nachbar auf der anderen Seite hat einen schwierigen Ruf, hat sich aber auch nie beschwert .
Vor etwa 4 Jahren baute unser Vermieter, einen Teil seines Hauses der über uns ragt, zu einer kleinen Wohnung mit Dachterrasse um. Das war zu der Zeit als Bela noch ganz klein war. Der ständige Baulärm war schon sehr übel. Aber wir haben uns nicht beklagt. Auch das auf einmal jemand über uns wohnen sollte haben wir hin genommen.
Der erste Mieter zog ein, und mit ihm eine permanente Gräuschkulisse. Oft auch in der Nacht. Wir wurden nicht gefragt ob es laut ist , und beklagt haben wir uns auch nicht. Als wir es einmal vorsichtig anmerkten, meinte unser Vermieter das man eigentlich nichts hören dürfte. Irgendwann zog der Mieter von oben aus, der nächste zog ein. Der neue Mieter war deutlich leiser, als aber seine Kinder dazu kamen wurde es wieder lauter. Störte uns selten, leben und leben lassen. Kann man ja nicht ändern, und wir sind eben auch nicht immer leise.
Jetzt zieht dieser Mieter auch aus. Übrigens sind beide Mieter definitiv nicht wegen Lärm aus gezogen.
In Folge dessen fragte unser Vermieter oben nach, ob es laut wäre, und will jetzt mit uns reden.
Ich finde ungerecht das wir nie gefragt wurden, und weil wir für eine Familie nicht super laut sind. Involviert bin ich, da Axel laut sein kann, das kann ich aber nicht ändern. 9 Jahre ist hier mein Zuhause. Ich möchte nicht ausziehen müssen, weil wir uns nicht mehr wohl fühlen können.. Auch wenn uns ein Mieter aufs Dach gesetzt wurde. Aber das auf einmal wir zu laut sein sollen, obwohl jahrelang alles super war ärgert mich. Wir müssen mit den Geräuschen von oben ja auch leben.
Eigentlich dachte ich auch das klar sein müsste das eine große Familie mit 2 kleinen Kinder, eine gewisse Lautstärke mitbringen. Dem Vermieter müsste es klar sein. Diejenigen die oben einziehen wissen das wir hier wohnen. Nur wir haben keine Wahl. Als wir eingezogen sind wohnte oben niemand. Und alles andere müssen wir jetzt so hinnehmen. Wir wären vor 9 Jahren auch nicht eingezogen, wenn es da schon ein Mehrparteienhaus gewesen wäre.
Langer Text, aber das musste mal raus. Jetzt geht es mir etwas besser.
Wenn es zum Gespräch kommt, werde ich meine Argumente auch vorbringen.
Wenn alle Stricke reißen, suchen wir uns etwas anderes.
Ich weiß das es ein schwieriges Thema ist. Es geht immer um Rücksichtnahme. Aber oft vergessen die Leute das ihre Kinder als sie klein waren, auch laut waren. Oder sie haben keine Kinder. Man kann immer schwer einschätzen wie viel unser Nachbar hört. Und der eine fühlt sich schnell gestört, der andere nicht.
Aber bei uns war es eben viele Jahre gut ! Hoffen wir, es wird auch wieder gut !
Ich habe Verständnis für alle Beteiligten und bin niemanden böse.
In diesem Text geht es um meine Gefühle, meine Sicht der Dinge. Das sich diese Sichtweise vielleicht nicht mit der Sicht der anderen trifft, bedeutet nicht das ich die Bedürfnisse oder Probleme der anderen nicht sehe oder respektiere.
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